Historischer Rundgang durch Fischeln - Dienstag, 25. Juni 2024, 15.00 Uhr, Treffpunkt Mariensäule auf dem Marienplatz

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Festlicher Höhepunkt

Als festlicher Höhepunkt und Abschluss des offiziellen Programms des Schützen- und Heimatfest in Fischeln findet traditionell der „Große Zapfenstreich“ statt. In seiner ursprünglichen Bedeutung war der Zapfenstreich das Abendsignal, das die Soldaten auffordert, die Nachtruhe zu beginnen. Der Name entstand im Landsknechtlager: zu einer festgesetzten Stunde ging der ‚Pro-fos‘ – seines Zeichens Quartiermeister und Strafgewaltiger bei den Landsknechten -, begleitet von einem ‚Spil‘, durch die Schänken und Marketenderzelte und strich mit einem Stab auf die Zapfhähne der Fässer; damit war es „gestrichen“ – es durfte nicht weiter ausgeschenkt werden.

Im Laufe der Zeit wurde es üblich, das Zeichen zur Nachtruhe auch in musikalischer Form zu geben. Der eigentliche „Zapfenstreich“ wurde durch das „Locken zum Zapfenstreich“ eine Viertelstunde vorher angekündigt. Bei der Kavallerie geschah dies durch Trompetensignale (Retraite), bei der Infanterie durch besondere Spielstücke für Flöte und Trommel. Dieser Brauch bildete die Grundlage für den „Großen Zapfenstreich“. Nach der Schlacht bei Großgörschen im Mai 1813 hörte der preußische König Friedrich Wilhelm III. im Lager der verbündeten Russen, wie die Soldaten dem Zapfenstreich ein gesungenes „Vaterunser“ anfügten und dabei ihr Haupt entblößten. Unter diesem Eindruck befahl er für seine Armee die Einführung des religiösen Abendliedes als Nachtgebet für die Soldaten. Der Choral „Ich bete an die Macht der Liebe“ weist noch heute darauf hin.

Festakt "Großer Zapfenstreich" am Schützenfest-Dienstag

Am 12. Mai 1838 wurde der „Große Zapfenstreich“ in Berlin zum ersten Mal aufgeführt, dargeboten von 1000 Musikern und 200 Trommlern vor dem preußischen König und dem russischen Zaren. Im Jahre 1922 kam die Nationalhymne als Abschluss dazu. Der Zapfenstreich wird immer von einem Spielmannszug und einem Musikkorps gemeinsam aufgeführt. Diese marschieren grundsätzlich unter den Klängen des „Yorkschen Marsches“ auf. Nach dem Einnehmen und Ausrichten der Formation erfolgt die Meldung an den Schützenkönig. Die noch heute gebräuchliche Form des „Großen Zapfenstreiches“ besteht aus

• dem Locken zum Zapfenstreich (Spielmannszug)
• dem Zapfenstreichmarsch (Spielmannszug und Musikkorps)
• dem Retraite als Musikstück der Fuß- und berittenen Truppen (Musikkorps)
• dem Zeichen zum Gebet (Spielmannszug)
• dem Choral (Spielmannszug und Musikkorps)
• dem Abschlage nach dem Gebet (Spielmannszug)
• dem Ruf nach dem Gebet (Musikkorps)
• und – nach einer kurzen Pause – der Nationalhymne

Der gesamte Vortrag erfordert eine ruhige Aufmerksamkeit und wird nicht durch Beifall unterbrochen. Das Kommando „Helm ab zum Gebet“ fordert zugleich den Zuhörer zum Aufstehen auf. Man bleibt stehen bis zum Abschluss der Nationalhymne, die mitgesungen wird.

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